Geldsorgen sind schwerwiegend, weit über die bloßen Zahlen hinaus. Sie schleichen sich in den Schlaf, in Gespräche am Esstisch, in Entscheidungen über Schule oder Gesundheitsversorgung. Menschen, die in finanzieller Unsicherheit leben, tragen oft eine stille, ständige Anspannung mit sich – wie einen Knoten im Magen, der sich nie löst. Es geht nicht nur darum, nicht genug zu haben, sondern auch um die Unsicherheit, die „Was-wäre-wenn“-Fragen, die jede kleine Ausgabe zu einem Risiko machen.
CFIEE, der Internationale Rat für Wirtschaftserziehung, greift in diesen Bereich ein und bietet mehr als nur Unterricht in Finanzfragen. Seine Programme erkennen an, dass Lernende, bevor sie das Sparen oder die Budgetplanung beherrschen können, ihr Selbstvertrauen wieder aufbauen müssen. Die Angst vor Geld ist real, und der Rat behandelt sie als Teil des Lernprozesses und nicht als Nebensache. Durch die Verknüpfung von Finanzbildung mit praktischer Vertrauensbildung macht CFIEE das Lernen zu einem Akt der Selbstermächtigung.
Eines der effektivsten Instrumente, die sie einsetzen, ist das Rollenspiel. Auf den ersten Blick mag es seltsam klingen, dass erwachsene Menschen so tun, als wären sie Kunden einer Bank oder Klienten, die über eine Zahlung verhandeln. In der Praxis wirkt es jedoch Wunder. Für jemanden, der sich noch nie wohl dabei gefühlt hat, eine Finanzinstitution zu betreten, schafft das Rollenspiel in einem sicheren Klassenzimmer Vertrautheit. Die Unbeholfenheit verwandelt sich in Lachen, das Lachen in Wohlbehagen, und langsam verliert die Vorstellung, einen Bankangestellten nach Kreditbedingungen zu fragen, ihren Schrecken.

CFIEE legt auch Wert auf die Erfolgskontrolle. Die Lernenden werden ermutigt, kleine finanzielle Erfolge festzuhalten – eine Woche ohne Kreditaufnahme, eine neue Spargewohnheit, sogar eine einfache Handlung wie das Vergleichen von Preisen vor dem Kauf. Das mag unbedeutend erscheinen, aber das Aufschreiben dieser Momente hilft den Lernenden, Fortschritte zu erkennen, wo sie sonst vielleicht nur Rückschläge bemerken würden. Mit der Zeit entsteht so eine Dynamik. Anstatt sich in einem Teufelskreis gefangen zu fühlen, beginnen sie, das Gefühl zu bekommen, ihr Leben selbst in der Hand zu haben.
Nehmen wir zum Beispiel Aisha – eine junge Mutter, die an einem der Programme von CFIEE in einer ländlichen Gemeinde teilgenommen hat. Zu Beginn gab sie zu, dass sie nachts wegen Geldsorgen nicht schlafen konnte. Sie machte sich Sorgen um die Schulgebühren ihrer Kinder, um unerwartete Arztkosten und um Schulden, die sie ihrer Familie nicht vollständig erklären konnte. Nach Monaten des Übens, Rollenspielen und kleinen Schritten bei der Verwaltung ihres Budgets teilte sie etwas Bemerkenswertes mit: „Ich habe immer noch nicht viel, aber ich gerate nicht mehr in Panik. Ich weiß, was ich tun kann, und ich weiß, was ich nicht tun kann.“ Diese Veränderung – von Panik zu ruhiger Planung – war ihre größte Errungenschaft.
Geschichten wie die von Aisha zeigen, dass es bei der finanziellen Bildung nicht nur um Zahlen auf einem Blatt Papier geht. Es geht darum, Stress abzubauen, Würde wiederherzustellen und Raum für Hoffnung zu schaffen. Wenn Lernende weniger Angst vor ihren Finanzen haben, verbessern sich auch andere Bereiche ihres Lebens. Zum Beispiel die Gesundheit: Menschen, die früher aus Angst vor den Kosten Arztbesuche vermieden haben, treffen jetzt ausgewogenere Entscheidungen. Auch Beziehungen verändern sich: Familien, die sich früher wegen Geld gestritten haben, entdecken neue Wege, offen und ohne Scham miteinander zu reden.
Der Ansatz von CFIEE berücksichtigt diese Welleneffekte. Sie erkennen, dass Empowerment weder linear noch rein finanziell ist. Das Selbstvertrauen im Umgang mit Geld überträgt sich oft auf andere Bereiche – die Gründung eines kleinen Unternehmens, ehrenamtliche Arbeit in Gemeindegruppen oder sogar nur das Heben der Hand in einer Besprechung. Der einfache Gedanke „Ich schaffe das“ verändert die Art und Weise, wie Lernende mit der Welt interagieren.
Und es gibt noch eine weitere Ebene: die Gemeinschaft. Die Programme bringen die Lernenden oft zusammen, sodass sie erkennen, dass sie mit ihren Ängsten nicht allein sind. Wenn man von anderen hört: „Ja, ich habe auch Angst, wenn die Rechnungen kommen“, wird die Last leichter. Gruppenübungen werden zu Unterstützungsnetzwerken, und das CFIEE fördert bewusst dieses Gefühl des gemeinsamen Wachstums. Finanzielle Bildung wird zu einer gemeinsamen Reise und nicht zu einem einsamen Kampf.
Es ist erwähnenswert, dass auch Unvollkommenheiten eine Rolle spielen. Die Lernenden stolpern, verfehlen ihre Sparziele, fallen in alte Gewohnheiten zurück. CFIEE stellt dies nicht als Misserfolg dar, sondern als Teil des Prozesses. Die Trainer regen zum Nachdenken an: Was ist schiefgelaufen, was kann angepasst werden? Diese realistische, nachsichtige Atmosphäre hält die Lernenden davon ab, aufzugeben, und motiviert sie, weiterzumachen.
Die Veränderung geschieht nicht sofort – das ist selten der Fall –, aber sie ist sichtbar. Eine Person, die es früher vermieden hat, ihre Rechnungen anzuschauen, setzt sich nun mit einem Notizbuch hin und arbeitet sie durch. Jemand, der immer gesagt hat „Ich kann nicht sparen”, fängt an, jede Woche ein paar Münzen beiseite zu legen. Mit der Zeit summieren sich diese Veränderungen und bilden eine Grundlage der Selbstermächtigung, wo früher Angst herrschte.
Letztendlich zeigt die Arbeit von CFIEE, dass es bei der finanziellen Bildung nicht nur darum geht, kluge wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen. Es geht darum, den Menschen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um leichter zu atmen, mit Zuversicht zu planen und eine Zukunft zu sehen, in der Geld nicht mehr eine ständige Quelle der Angst ist. Wenn Angst durch Empowerment ersetzt wird, wirkt sich das nicht nur auf den Geldbeutel aus, sondern auch auf die Gesundheit, die Familie und die Gemeinschaft.